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25. Oktober 2019 Helena Loos
Cloud-Software für Finance Executive 8 Min.Die Gesellschaft unterliegt einem ständigen Wandel und es ist nicht verwunderlich, dass neue Trends unser Verhalten und auch unsere Art zu denken beeinflussen. Trends kommen aus allen Bereichen unseres Lebens und durchdringen andere Bereiche. Der darin verborgene Nutzen steht im direkten Verhältnis zu den Herausforderungen.
Im wissenschaftlichen Sinne ist ein "Trend" (übs.: in einer bestimmten Richtung verlaufen) ein Werkzeug zur Beschreibung von Wandeln und Entwicklungen in allen Teilen der Gesellschaft. So ist beispielsweise das Modebewusstsein und unser Konsumverhalten häufig eng mit aktuellen Trends verknüpft. Diese zu erkennen, zu verstehen und schlussendlich auch zu nutzen ist ein umstrittenes Unterfangen - denn viele Forscher nehmen einen gleichen Sachverhalt ganz anders wahr.
Während sich Trends in der Mode oder bei Produkten häufig aussitzen lassen, betreffen andere die Gesellschaft auf eine besonders tiefgreifende Weise. Für solche starke gesellschaftliche und technologische Umbrüche hat sich der Begriff "Megatrend" etabliert. Sich ihnen zu entziehen ist beinahe unmöglich, ohne sich von weiten Teilen der Gesellschaft zu isolieren.
In der vernetzten Welt bekommen die digitalen Orte, an denen Informationen zusammenlaufen, eine völlig neue Bedeutung. Die Grenzen zwischen digitalen und physischen Inhalten verschwimmen zusehends, so zum Beispiel beim Mieten eines ungenutzten Fahrzeugs über eine Car-Sharing-App. Die hierfür notwendigen Technologien werden stetig günstiger und somit immer stärker auf dem Massenmarkt präsent.
Heutzutage sind selbst günstige Smartphones in der Lage, rechenintensive Anwendungen auszuführen, die tagtäglich Verwendung finden. Sogar große Datenmengen werden ohne spürbare Wartezeiten verarbeitet und gespeichert. Ein Löschen vorhandener Daten ist nicht mehr erforderlich, denn Speicherplatz ist nahezu unbegrenzt vorhanden - das so entstehende Potenzial wird derzeit erst nach und nach sichtbar.
Voraussetzung hierfür ist die Organisation und Teilnahme von Mitgliedern in digitalen Netzwerken. Vor Jahren klang die Nutzung einer E-Mail-Adresse noch sehr futuristisch und eröffnete mit der Massentauglichkeit des Mail-Verkehrs völlig neue Möglichkeiten. 2019 sind die meisten Menschen in mehreren sozialen Netzwerken aktiv und via Smartphone bei Bedarf 24/7 erreichbar.
Die Vorteile sind hierbei kaum von der Hand zu weisen: In Sekundenbruchteilen lassen sich Nachrichten austauschen, per Video-Chat weite Distanzen überbrücken und auch große Datenmengen austauschen. Während es in früheren Jahrhunderten darum ging, möglichst schnell mit einem Schiff den Atlantik zu überqueren, spielt heutzutage eine schnelle Internetverbindung für den Informationsaustausch eine mindestens ebenso wichtige Rolle. Denn wo früher physische Güter transportiert wurden, werden heute immer häufiger digitale Güter - wie beispielsweise Software - übertragen.
Die Implementierung von Computertechnik in sämtliche Lebensbereiche sorgt dafür, dass Anwender unentwegt miteinander kommunizieren können. Und nicht nur das: Wenn eine "smarte" Heizung registriert, dass sich der Bewohner nach Dienstschluss in seinen Wagen setzt, können auch technische Maschinen ganz ohne Einflussnahme durch den Menschen miteinander kommunizieren - "Internet der Dinge" ist hierfür das Stichwort.
Es findet aber nicht nur eine M2M- (machine-to-machine), sondern auch eine durch den Nutzer induzierte Kommunikation statt - beispielsweise, wenn aus einem Kühlschrank in einem "smart home" eine letzte Käsepackung entnommen wird, woraufhin automatisch Nachschub geordert wird. Der Grad der Vernetzung nimmt stetig zu und künftig werden noch viel mehr Geräte in unserer Lebenswelt durch uns und unser Verhalten gesteuert werden.
Eine Liste der vom Megatrend Konnektivität betroffenen privaten und geschäftlichen Bereiche ließe sich ohne Weiteres noch seitenlang fortführen. Klar ist: Es gibt kaum Bereiche, die nicht betroffen sind. So können Mitarbeiter eines Unternehmens ortsunabhängig durch cloudbasierte Lösungen von verschiedenen Orten der Erde an Projekten arbeiten.
Unternehmen profitieren davon, dass quasi "über Nacht" ein Projekt weiterentwickelt werden kann, und Arbeitnehmer von der Möglichkeit, ihren Lebensmittelpunkt unabhängig vom Unternehmensstandort zu wählen. Gleichwohl kann die neu gewonnene digitale Konnektivität die Prozesskosten in einem Unternehmen senken und so für eine Effizienzsteigerung sorgen.
Wer sich heute dem digitalen Wandel verschließt und somit auch digitalen Kommunikationsformen verweigert, isoliert sich auf Dauer zwangsläufig von der Gesellschaft, dem Wettbewerb und schlussendlich vor dem Kunden selbst - und das deutlich stärker, als nur durch das Beharren auf einem "gestrigen" Modestil.
Diese tiefgreifenden Einschnitte in die Lebenswelt, die mit der digitalen Konnektivität einhergehen, bieten auf der einen Seite viele Chancen, auf der anderen Seite stellen sie die Menschheit auch vor große Herausforderungen.
Die digitale Konnektivität macht vor keiner Branche halt und sorgt dafür, dass die vormals fest definierten Grenzen zwischen Wirtschaftszweigen zerfließen.
Noch vor wenigen Jahren hätte kaum jemand vermutet, dass ein Suchmaschinenanbieter wie Google selbst Autos oder Haushaltsgeräte produzieren wird. Sehr junge Unternehmen kommen so schnell in führende Positionen auf dem Markt - und verdrängen dabei mitunter langjährig existierende Firmen. Wer heute auf der Suche nach einer Kamera für Schnappschüsse ist, wird bei Smartphone-Herstellern fündig - Unternehmen wie Kodak oder Agfa haben ihre Vorreiterrolle in diesem Bereich verspielt und verfolgen mittlerweile anderweitige Geschäftsziele.
Nahezu jedes Produkt, dass man in einem Laden kaufen kann, findet man auch in einem E-Commerce-Onlineshop wieder. Seit Ende der 1990er Jahre boomt der Online-Handel kontinuierlich und erstreckt sich mittlerweile auch auf den lange Zeit unberührt gebliebenen Bereich der Lebensmittel.
Durch die Suche auf Online-Portalen erstellt der Nutzer einen digitalen Fußabdruck, aus dem der Anbieter Rückschlüsse auf Kundeninteressen ziehen kann und mit gezielten Angeboten ein maßgeschneidertes Einkaufen ermöglicht. Erstmals lässt sich das Kaufverhalten durch das Sammeln von enorm großen Datenmengen ("Big Data") und deren Auswertung mit digitalen Technologien wie Data Analytics in einem noch nie dagewesenen Ausmaß ermitteln. Auf der anderen Seite können preisbewusste Kunden in Sekundenschnelle die Preise bei verschiedenen Anbietern vergleichen und sich für das günstigste Produkt entscheiden, was zu einer Stärkung des Wettbewerbs führt.
Der Megatrend Konnektivität ebnet den Weg für neue Kooperationsformen zwischen Unternehmen, sodass Synergieeffekte genutzt und neue Standards in Sicherheit und Komfort erreicht werden. Ein Software-Hersteller, der sich auf das Auslesen von Semantik im Straßenverkehr spezialisiert hat, kann in Kooperation mit einem Automobilhersteller seine Lösung weiterentwickeln und zur Serienreife bringen - und somit für eine Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr sorgen.
In einer Zeit, in der die meisten Gebrauchsgegenstände in vielen verschiedenen kleinteiligen Herstellungsschritten von globalen Herstellern produziert werden, sind viele Unternehmen um Transparenz bemüht. Die digitale Konnektivität erlaubt einen direkten Dialog in Echtzeit mit der Kundengruppe, sei es über eine Social-Media-Plattform oder eine unternehmenseigene App. So können Verbraucher direkt und offen mit einem Unternehmen kommunizieren, das ihnen Rede und Antwort stehen muss. Da das Internet in weiten Teilen ein öffentlicher Raum ist, liegt es auch im Interesse des Unternehmens, Fragen zeitnah zufriedenstellend zu beantworten.
Immer erreichbar, immer verfügbar: Kundenservice im digitalen Zeitalter
Doch wo Licht ist, fällt auch Schatten: Auch die digitale Konnektivität bringt große Herausforderungen mit sich. Der Schutz sensibler persönlicher Daten ist ein wichtiges Thema, das im Interesse jeder Person stehen sollte. In Deutschland ist der Umgang mit Nutzerdaten im Bundesdatenschutzgesetz geregelt, nach dem sich jedes Unternehmen in Deutschland zu richten hat. Selbstverständlich sollten Nutzer beachten, dass Unternehmen versuchen, durch entsprechende Nutzungsbedingungen ihren Handlungsspielraum so groß wie möglich zu gestalten. Doch auch Unternehmen haben ein Interesse daran, langfristiges Vertrauen zu Kunden aufzubauen. Wenn ein Unternehmen auf Dauer erfolgreich sein will, muss es diesbezüglich einen auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden passenden, verantwortungsbewussten Umgang wählen.
Der digitale Wandel ist in Unternehmen längst angekommen und hat in den vergangenen Jahren Prozesse auf den Kopf gestellt und - richtig umgesetzt - besser gemacht. Nicht nur die Vernetzung zum Kunden, auch die interne Vernetzung profitiert von automatischen Abläufen. Herausforderung ist also nicht mehr die Digitalisierung an sich, sondern diese automatisierten Prozesse sinnvoll zu steuern.
Durch Workflow-basierte Automatisierung haben Unternehmen die Möglichkeit, komplexe Prozesse beispielsweise im Debitorenmanagement effizienter zu machen und dadurch für Entlastung sowie reduzierte Kosten zu sorgen. So bindet z. B. die interne Offene-Posten-Klärung viele Ressourcen, denn sie vollzieht sich über Abteilungsgrenzen hinweg und ist von vielen manuellen Tätigkeiten sowie Medienbrüchen bei der Kommunikation geprägt.
Selbst konfigurierbare Workflows (im Gegensatz zum teuren und zeitintensiven Customizing) helfen, Grenzen, Brüche und manuelle Aufwände zu vermeiden und Prozesse zu beschleunigen. Die Abbildung auf einer zentralen Plattform, auf die alle relevanten Mitarbeiter im Unternehmen Zugriff haben, reduziert Kommunikationsaufwand und sorgt für topaktuelle Daten, was beispielsweise für Vertriebsmitarbeiter im Geschäftsalltag essenziell sein kann.
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