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11. Juni 2019 Maximilian Stuber
Cloud-Software für Finance Executive 4 Min.Der Begriff "White Label", also "weißes Etikett", beschreibt Produkte, die entweder ohne Label oder von verschiedenen Handelsmarken angeboten werden. Bekannt sind White-Label-Lösungen aus dem produzierenden Gewerbe und seit einigen Jahren im Zuge der Digitalisierung auch als moderne digitale Lösungen im Internet.
Die Hersteller von White-Label-Lösungen treten nicht offensichtlich in Erscheinung. Ihre Produkte werden nicht unter dem eigenen Markennamen vertrieben, sondern als vermeintlich eigenes Produkt eines anderen Unternehmens angeboten.
Vorteile können für alle Beteiligten entstehen: Hersteller, Anbieter und Nutzer.
1. Vorteile für den Hersteller der White-Label-Lösung
Die Herstellung von White-Label-Produkten ist für viele Unternehmen sinnvoll, die keine eigene Vertriebsstruktur aufbauen können oder wollen. Der Produzent kann sich so ganz auf die Kernkompetenz, die ausschließliche Fertigung der Produkte, konzentrieren.
Einige Unternehmen vertreiben nur einen Teil der produzierten Ware unter dem eigenen Firmennamen, während das gleiche Produkt auch unter weiteren Handelsmarken auf dem Markt verfügbar ist. Auf diese Weise können Produkte sowohl an preisbewusste Kunden als auch an solche, die Wert auf den Markennamen legen, verkauft werden.
2. Vorteile für den Anbieter der White-Label-Lösung
Auf dem Markt bereits etablierte Unternehmen können durch White-Label-Produkte oder -Dienstleistungen ihr Portfolio sinnvoll erweitern und den eigenen Kunden eine umfangreiche Leistung anbieten und somit ihre eigene Marktposition stärken.
Ohne großen Aufwand kann zeitnah ein Produkt oder eine Dienstleistung in das eigene Leistungsspektrum aufgenommen und somit auch auf schnell veränderliche Marktanforderungen reagiert werden.
3. Vorteile für den Nutzer der White-Label-Lösung
Der Nutzer einer White-Label-Lösung verwendet weiterhin das Angebot des bisherigen Unternehmens, profitiert aber von den teils erheblichen Verbesserungen, die sich durch die Einbindung ergeben. Der Kunde muss hierfür jedoch keinen neuen Vertrag mit dem Hersteller des Produkts oder der Dienstleistung eingehen - alles sieht so aus, als käme es direkt vom Anbieter.
Auch im Internet haben sich White-Label-Lösungen etabliert: Unternehmen können auf ein großes Angebot an cloudbasierten Software-Lösungen zugreifen und die Produkte und Services anderer Anbieter in die eigene Dienstleistung integrieren. Auf diese Weise lassen sich eigene Angebote erweitern, Prozesse vereinfachen und die User-Experience verbessern.
Durch die Anpassung der Benutzeroberfläche an Optik, Layout und Struktur des eigenen Unternehmens fällt dem Nutzer während der Bedienung nicht auf, dass es sich um eine eingebundene White-Label-Software handelt. Der ursprüngliche Anbieter der Software tritt in keinem Fall in Erscheinung.
Die Kostenersparnis gegenüber individuellen Eigenentwicklungen stellt ein Hauptargument für die Verwendung von White-Label-Lösungen im Software-Bereich dar. Mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand können hochintegrative Anwendungen in die eigene Dienstleistung eingebunden werden.
Außerdem sind internetbasierte White-Label-Lösungen mühelos in die bereits vorhandene IT-Infrastruktur integrierbar. Hohe Anschaffungskosten entfallen so für den Nutzer, die Software ist unverzüglich einsatzbereit und kann in der Regel ohne weitere Anschaffungen in Betrieb genommen werden.
Auch Apps für Smartphones lassen sich als White-Label-Produkte vertreiben: Hierbei stellt der Entwickler quasi einen Baukasten zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich aus einer Vielzahl an Optionen maßgeschneiderte Apps entwickeln lassen, die nur noch an die spezifischen Bedürfnisse und das Corporate Design des jeweiligen Unternehmens angepasst werden müssen.
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