Viele Unternehmen fühlen sich im Moment wie auf Treibsand: Noch steht alles, aber die Welt gerät in Bewegung, das Unternehmen könnte wanken, im schlimmsten Falle versinken. Es gibt kein Rettungsszenario, keinen Masterplan im Handbuch, denn so eine Situation hat die Welt noch nicht gesehen. Nur wer mit dieser Größe X, mit dieser großen Unbekannten umgehen kann, wird die Krise überstehen.

Eine von vielen entscheidenden Maßnahmen hierfür ist Credit Management, um Risiken richtig zu bewerten, Verluste zu vermeiden und die Geschäftsprozesse aufrechtzuerhalten.

 

Die großen Fragen

Ihr Unternehmen sieht sich angesichts der Corona-Pandemie wie die meisten Unternehmen weltweit mit großen Unsicherheiten konfrontiert, die das Fundament erschüttern, auf dem das Geschäft aufgebaut ist:

  • Verkaufen Sie auf betroffenen Märkten?
  • Produzieren Sie in betroffenen Ländern bzw. Regionen?
  • Bekommen Sie von dort geliefert?

Ein Problem sind die unterbrochenen Lieferketten, ein anderes der einbrechende Umsatz durch zurückgehenden Konsum und dann ist da noch das unsichere Neukundengeschäft. Die Frage aller Fragen: Wie wird Ihr Unternehmen nach der Krise dastehen?

Wichtige Entscheidungen und Investitionen müssen Sie verschieben, Vertragsverlängerungen erst einmal hinauszögern, Einnahmen in allen Sparten und Branchen leiden und die Prognosen für die Weltwirtschaft sehen nicht gerade rosig aus.

 

Credit Manager: Aufgaben

Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Forderungsrisiken senken und die Liquidität Ihres Unternehmens sicherstellen. Dafür geben wir Ihnen 3 Faustregeln für Credit-Manager-Aufgaben mit auf den Weg:


1. Hintergrund Ihrer Geschäftskunden

Sie kennen Ihre langjährigen Geschäftspartner und deren Situation, wissen womöglich über Lieferanten und Anbieter Bescheid. Wo liegen Abhängigkeiten und Anfälligkeiten? Hat und nutzt Ihr Kunde Ausweichmöglichkeiten bzw. Alternativen?

Studieren Sie wichtige Kennzahlen (DSO, Bonität etc.), vor allem mit Blick auf die Aktualität der Daten, und entwickeln Sie mögliche Szenarien.

Unternehmen, die frühzeitig Chancen der Digitalisierung für sich entwickelt und das Geschäftsmodell digitalisiert haben, sind nun klar im Vorteil. Unternehmen, die auch mit einem Team im Homeoffice funktionieren, erst recht.

Besonders gilt es, diejenigen Geschäftskunden im Auge zu behalten, die in ihrer Abhängigkeit unflexibel sind und von der Wucht den Auswirkungen der Pandemie voll getroffen werden.

Aus diesem fundierten Hintergrundwissen ergeben sich Folgeüberlegungen und -maßnahmen:


2. Verteilen Sie Forderungsrisiken

Managen Sie Ihre Forderungsrisiken, aber handeln Sie mit Augenmaß:

  • Forderungsmanagement bewusst forcieren
    Reagieren Sie auf oben beschriebenes Wissen und auf aussagekräftige Kennzahlen mit angemessenen Bedingungen für die weitere Zusammenarbeit mit Ihren Geschäftspartnern. Zum einen, um in der Krisenzeit Unterstützung zu leisten und Vertrauen zu schaffen. Zum anderen, um Zahlungseingänge zu sichern. Wo sind längere Zahlungsziele möglich, Ratenzahlungen oder doch nur Vorauskasse?
  • Mahnwesen gut organisieren
    Sorgen Sie für möglichst zeitnahe Zahlungseingänge, indem Sie mithilfe von Workflows sinnvoll automatisiert mahnen
  • Dispute Management konsequent einführen
    Zahlungsstörungen zu erkennen und schnell zu beseitigen ist dieser Tage eine der wichtigsten Aufgaben im Debitorenmanagement. Besonders vor dem Hintergrund, dass viele Ihrer Mitarbeiter im Homeoffice sitzen und der Austausch zwischen Buchhaltung und Vertrieb erschwert ist. So bleiben Mahnstopps aus vielerlei Gründen zu langen bestehen und unnötig viel Kapital bleibt im Order-to-Cash-Prozess gebunden. Durch konsequentes und digitales Dispute Management können Prozesse beschleunigt und die Liquidität verbessert werden. Das schont zudem die Ressourcen der Mitarbeiter im Vertrieb - ein derzeit besonders empfindlicher Punkt: Die Liquidität kann schließlich nur so gut sein, wie der Vertrieb es zulässt.

 

Sieger der Krise

3. Working Capital optimieren

Maßnahmen wie konsequentes Forderungsmanagement, Kreditversicherung und Factoring treffen Sie mit dem obersten Ziel, die Liquidität Ihres Unternehmens - zumindest aus Perspektive der Debitoren - zu sichern und den Kostendruck auch in Corona-Zeiten nicht überhandnehmen zu lassen.

Identifizieren Sie alle zusätzlichen Punkte, die sich auf Umsatz und Kosten Ihres Unternehmens auswirken. Optimieren Sie das Working Capital und sichern Sie den im Debitorenprozess gebundenen Cashflow. Nehmen Sie Ihr Debitorenmanagement und Credit-Manager-Aufgaben ernst, so gehen Sie auch bei einem Worst-Case-Szenario als Sieger aus der Krise.


***

Management Summary

Die große Unbekannte ist in der Mathematik eine Variable, die Größe X, die es zu berechnen gilt. Leider lässt sich in der Wirtschaft und gerade in Krisenzeiten nicht immer alles logisch berechnen.

  • Die große Frage ist: Wie wird Ihr Unternehmen nach der Krise dastehen?
  • Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Forderungsrisiken senken und die Liquidität Ihres Unternehmens sicherstellen
  • Dafür geben wir Ihnen 3 Faustregeln für Credit-Manager-Aufgaben mit auf den Weg:
    • Kennen Sie den Hintergrund und die Situation Ihrer Geschäftskunden
    • Verteilen Sie Forderungsrisiken, optimieren Sie Ihr Mahnwesen und Dispute Management
    • Optimieren Sie Ihr Working Capital
  • Mit gut organisiertem Credit Management machen Sie Risiken berechenbar - um die Krise auf lange Sicht zu beherrschen
  • Credit Management ist sicherlich nur ein Teil der vielen Herausforderungen, die Unternehmen gerade zu meistern haben
  • Der große Einfluss auf Ihre Liquidität macht es dennoch besonders attraktiv