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Eine ausreichende Liquidität ist für jedes Unternehmen absolut überlebenswichtig, um alle Rechnungen zeitig zahlen und Investitionen finanzieren zu können. Ein Liquiditätsengpass kann nämlich ausgesprochen schnell eine verheerende Kettenreaktion auslösen, die nicht selten direkt in die Insolvenz führt. Deswegen sollte jedes Unternehmen in Zeiten hoher Zinsen zunächst einmal aus eigener Kraft die Liquidität verbessern, bevor es zu kostspieligen Mitteln der Fremdfinanzierung greift.
Wir stellen Ihnen in diesem Artikel vor, wie Sie Ihre Liquidität kurzfristig stärken können und welche Schritte wichtig sind, um langfristige Liquiditätsprobleme effizient zu vermeiden. Anschließend kann Ihr Unternehmen selbst die schwierigsten Zeiten problemlos meistern.
Zunächst ist es jedoch immer hilfreich, anhand von Liquiditätsgraden die adäquate Liquidität zu berechnen. Diese dienen als praktische Liquiditätskennzahlen, um anschließend sinnvolle Maßnahmen zum Verbessern der eigenen Liquidität ableiten zu können.
Erster Liquiditätsgrad: Hierzu teilen Sie einfach die verfügbaren Zahlungsmittel durch kurzfristige Verbindlichkeiten. Das Ergebnis ist dabei nicht selten niedriger als 1, da nicht alle Verbindlichkeiten sofort bedient werden müssen (und sollen).
Zweiter Liquiditätsgrad: Zu den Zahlungsmitteln kommen nun noch die kurzfristigen Forderungen hinzu, die anschließend durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten geteilt werden. In diesem Fall sollte das Ergebnis stets über 1 liegen, um kurz- bis mittelfristig zahlungsfähig bleiben zu können.
Dritter Liquiditätsgrad: Für diese Kennzahl nehmen Sie das Umlaufvermögen, das zu den vorherigen Werten noch die Vorräte hinzuaddiert, und teilen es durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Ein Ergebnis von unter 1,2 kann ein Indikator für Probleme beim Preis oder Absatz sein.
Es kann zahlreiche Situationen geben, die zu einem Liquiditätsengpass in einem Unternehmen führen. Prinzipiell ist die Sachlage natürlich immer sehr simpel: Der Geldabfluss übersteigt den Zufluss. Die Gründe dafür können jedoch komplex und vielschichtig sein; oft kommen mehrere unglückliche Faktoren auf einmal zusammen. Diese führen dann dazu, dass das Unternehmen letztlich nicht mehr alle Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig bedienen kann.
Zu den typischen Problemfällen gehören jedoch häufig die Folgenden:
Geringe Marge zwischen Herstellungs- und Verkaufspreisen
Zu hohe Vorratshaltung und damit unnötige Kapitalbindung
Verzögerte Zahlungseingänge durch mehrere Kunden in Verzug
Frühzeitige Rechnungsbegleichung ohne Ausnutzung des Zahlungsziels
Träges Forderungsmanagement ohne transparente KPIs
Das alles kann dazu führen, dass trotz ausreichender Verkäufe die Zahlungsmittel nicht mehr ausreichen und es zu einem Liquiditätsengpass kommt. Damit das nicht passiert, sollte jedes Unternehmen stets daran arbeiten, sowohl kurzfristig als auch langfristig die eigene Liquidität zu verbessern.
Machen Sie Ihre offenen Forderungen geltend, selbst wenn das gezielte Maßnahmen zum Geld eintreiben erfordert. Viele Unternehmen warten einfach viel zu lange, bevor sie ihre Kunden anmahnen. Dabei sollte eine erste Mahnung vor allem als höfliche Erinnerung gelten und gefährdet bei richtiger Ausführung keinesfalls die Kundenbeziehung. Sollten Mahnungen nicht zum Erfolg führen, können Sie zu gerichtlichen Schritten greifen oder eine Forderungsabtretung in Erwägung ziehen.
Oft erhalten Sie als Unternehmen großzügige Zahlungsziele, die erst nach 30 Tagen und mehr bedient werden können. Es kann zwar auf den ersten Blick verlockend sein, die Verbindlichkeit sofort zu begleichen, um für Klarheit bei den offenen Posten zu sorgen. Doch im Falle einer angespannten Liquidität können selbst diese wenigen Wochen einen entscheidenden Unterschied machen. Planen Sie also alle Zahlungen so, dass Sie erst zum Ende des Zahlungsziels getätigt werden (sofern kein Skonto lockt).
Auch Banken sind mit Liquiditätsengpässen von Unternehmen bestens vertraut und bieten genau für solche Fälle kurzfristige Betriebsmittelkredite zur Überbrückung an. Wie der Name bereits andeutet, sind sie speziell zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel gedacht, also um Personal- oder Einkaufskosten zu decken. Eine weitere noch flexiblere Option kann ein Kontokorrentkredit sein, der im Prinzip einem Dispokredit ähnelt, so wie man ihn vom Privatkonto kennt. All das kann helfen, kurzfristig die Liquidität zu verbessern.
Unternehmen binden manchmal unnötig viel Kapital in Vorräte und Inventar, das im normalen Geschäftsbetrieb womöglich monatelang ungenutzt bleibt. Im Notfall lassen sich aber solche Vorräte, Rohstoffe oder auch anderes Equipment unter Umständen sogar ohne Verlust wieder verkaufen. Sollten Sie also in einen Engpass bei der Liquidität geraten, prüfen Sie doch einfach, wie viel Kapital durch Vorratskauf oder Inventar gebunden ist. Womöglich lässt sich einiges davon schnell liquidieren.
In einer prekären Situation kann Leasing kurz- bis mittelfristig ebenfalls dabei helfen, die Liquidität zu verbessern. Das Prinzip ist ganz einfach: Ein Kauf ist mit hohen Anschaffungskosten verbunden und erfordert einen sofortigen Geldabgang in voller Höhe. Zum Leasing hingegen benötigt man meistens nur eine kleine Anzahlung und muss dann monatlich die entsprechenden Zahlungen leisten. Im Hinblick auf die Gesamtkosten mag ein Kauf zwar nach voller Laufzeit meist günstiger sein, doch bei knapper Liquidität ist Leasing immer die bessere Option.
Oft ist es aber ebenso notwendig, die Liquidität ebenfalls langfristig zu verbessern. Denn ein schleichender Abfluss der Zahlungsmittel deutet immer auf ein strukturelles Problem im Unternehmen hin. So bietet es sich für gewöhnlich an, zunächst einmal die Kosten- und Absatzstruktur zu untersuchen. Nicht selten entdeckt man dabei womöglich Kostenpositionen, die falsch oder nicht vollständig im Preis berücksichtigt sind.
Langfristig kann eine Umfinanzierung womöglich weitaus attraktiver sein, als von einer kurzfristigen Maßnahme zur nächsten zu schwenken. Hierfür ist aber natürlich ein solides Geschäftsmodell eine wichtige Bedingung, da die meisten Banken sonst wohl kaum dieser Finanzierung zustimmen. In einem solchen Fall kann beispielsweise ein langfristiger Kredit dazu genutzt werden, sowohl kurzfristige Verbindlichkeiten zu bedienen als auch Investitionen zu ermöglichen, ohne dabei in einen Engpass zu geraten.
Es kann aber vor allem sinnvoll sein, auf ein professionelles Forderungsmanagement samt moderner Tools zu setzen. So bietet die leistungsstarke AR-Automation-Software von Bilendo zahlreiche Funktionen, um offene Forderungen ohne Mehraufwand einzuholen, Zahlungsstörungen effizient zu klären und einen unschlagbaren Überblick im Debitorenmanagement zu behalten. Das intelligente Mahnwesen hilft Ihnen beispielsweisedabei, Kunden kontinuierlich und automatisiert zu mahnen und Zahlungsausfälle zu minimieren. Damit stärken Sie nicht nur die langfristige, sondern auch die kurzfristige Liquidität Ihres Unternehmens.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Debitorenlaufzeit nachhaltig verbessern: das sind die Fakten
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Eine adäquate Liquidität ist essenziell, um alle Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig bedienen zu können und nicht selbst in Zahlungsverzug oder in einen Liquiditätsengpass zu geraten.
Es gibt zahlreiche Tipps, mit denen ein Unternehmen die kurzfristige Liquidität verbessern kann: Forderungen einholen, Zahlungsziele ausnutzen, Betriebsmittelkredite einsetzen und vieles mehr.
Langfristig kann es hingegen sinnvoll sein, in erster Linie auf ein gesundes Geschäftsmodell zu setzen. Ein schleichender Zahlungsmittelabfluss ist ein Hinweis auf strukturelle Probleme im Unternehmen oder bei der Marge.
Doch auch ein professionelles Forderungsmanagement kann einen bedeutenden Beitrag zur kurz- und langfristigen Liquidität Ihres Unternehmens leisten.
Die moderne AR-Automation-Software von Bilendo hilft Ihrem Unternehmen dabei, Forderungen zügig einzuholen und kostspielige Zahlungsausfälle effizient zu minimieren.
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