Ein Forderungsausfall ist riskant für die meisten Unternehmen und kann die Liquidität beträchtlich gefährden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den Forderungsausfall berechnen können und wie hoch die Auswirkungen auf Ihren Gewinn sein können.

 

Was ist ein Forderungsausfall?

Der Begriff Forderungsausfall beschreibt das Risiko eines Unternehmens, Verluste zu schreiben, weil Kunden zahlungsunfähig sind oder nicht zahlen möchten. In der Regel ist die Folge des Forderungsausfalls, dass ein Unternehmen die entsprechende Forderung abschreiben muss.

Dadurch kann die Liquidität eines Unternehmens gefährdet werden und im schlechtesten Fall das Unternehmen selbst zahlungsunfähig werden. Wann ein solcher Forderungsausfall droht, lässt sich nicht pauschal sagen, da der individuelle Einzelfall hier eine große Rolle spielt.

 

Ursachen eines Forderungsausfalls

Ein solcher Ausfall von Forderungen kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. In den meisten Fällen ist die Ursache des Ausfalls einer Forderung ein Liquiditätsengpass bei einem Schuldner. Zum Beispiel aufgrund einer Überschuldung oder einer vorübergehenden konjunkturellen Krise.

Im schlimmsten Fall ist der Schuldner insolvent. Wenn der Schuldner dauerhaft zahlungsunfähig ist, wird das auch als Delkrederefall bezeichnet. Allerdings gibt es auch Kunden, bei denen es einen anderen Grund für den Zahlungsverzug gibt. Möglichkeiten sind eine schlechte Zahlungsmoral oder zum Beispiel die absichtliche Verweigerung einer Zahlung.

 

Folgen für Ihr Unternehmen

Da sich ein solcher Ausfall einer Forderung negativ auf das unternehmerische Risiko Ihres Unternehmens auswirkt und den Gewinn senken kann, ist es wichtig, Forderungsausfälle zu vermeiden.

Zu viele Ausfälle von Forderungen können dazu führen, dass das eigene Unternehmen Rechnungen und Mitarbeiter nicht mehr bezahlen kann und dadurch weiteren unternehmerischen Risiken ausgesetzt wird. Um abschätzen zu können, wie sich ein Ausfall auf den Gewinn auswirkt, kann man den Forderungsausfall einfach berechnen.

 

Forderungsausfall berechnen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Auswirkungen eines Forderungsausfalls zu berechnen. Die Möglichkeiten unterscheiden sich vor allem durch die Komplexität der Berechnungen und der Daten, die für die Berechnung genutzt werden. Um den Mehrumsatz zu errechnen, der benötigt wird, um den Forderungsausfall auszugleichen, kann eine einfache Rechnung genutzt werden. Dabei werden die Forderungsverluste durch die aktuelle Umsatzrendite eines Unternehmens geteilt.

Als Ergebnis erhält man den notwendigen Mehrumsatz, der erzielt werden muss, um die Forderungsausfälle auszugleichen. Dabei kann abgeschätzt werden, wie groß die Auswirkungen auf den Gewinn sind, in Abhängigkeit von der Gewinnmarge eines Unternehmens.

Viele Unternehmen unterschätzen, wie lange es dauert, Zahlungsausfälle durch das Neugeschäft zu kompensieren. Der nachfolgende Rechner zeigt Ihnen mit nur wenigen Einstellungen die Gewinneinbußen aufgrund eines Forderungsausfalls an und wie viel Mehrumsatz Sie genieren müssen, um diesen zu kompensieren.

 

 

 

Sie sehen, Zahlungsausfälle sind unbedingt zu vermeiden. Wie Sie das Thema Credit Management vollumfänglich, systematisch und Software-gestützt angehen können, um Ihr Zahlungsausfallrisiko auf ein Minimum zu drücken, erfahren Sie in unserem Artikel "Credit Management: Darum gewinnt Ihr Unternehmen mit Bilendo".

 

Forderungsausfall Beispiel

Für die Berechnung benötigt man also die Summe der Forderungsverluste, sowie die aktuelle Umsatzrendite eines Unternehmens. Hat man diese, kann man die Auswirkungen auf den Gewinn durch den Forderungsausfall berechnen.

Angenommen, ein Unternehmen hat Forderungsverluste in Höhe von 10.000 Euro. Bei einer Umsatzrendite von 5 Prozent muss das Unternehmen einen notwendigen Mehrumsatz von mindestens 200.000 Euro erzielen. Wenn das Unternehmen das Mehrumsatzziel von 200.000 Euro nicht erreicht, erleidet es Verluste.

Noch deutlicher wird das Risiko, wenn wir Unternehmen mit einer noch niedrigeren Umsatzrendite betrachten. 

Beispielrechnung:

Forderungsverluste i.H.v. 10.000 Euro / Aktuelle Rendite i.H.v. 2 % = Notwendigen Mehrumsatz von 500.000 Euro

Bei der Berechnung wird deutlich, dass im Falle eines Forderungsausfalls ein hoher Mehrumsatz benötigt wird, um den Ausfall auszugleichen.

 

Ausfallrisiko vermeiden

Die Rechnung zeigt, dass ein hoher Mehrumsatz benötigt wird, selbst wenn der Forderungsausfall vergleichsweise niedrig ist. Um sich vor diesem unternehmerischen Risiko zu schützen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, den Forderungsausfall zu vermeiden. Allerdings sind die meisten dieser Möglichkeiten Zeit- und Ressourcenaufwendig.

Beispielsweise kann das Risiko eines Forderungsausfalls gesenkt werden, indem vor dem Abschluss eines Liefervertrags die Bonität des Kunden überprüft wird. Solche Bonitätsauskünfte sind bei verschiedenen Wirtschaftsauskunfteien erhältlich. Allerdings bedeutet die Auskunft, vor allem bei Unternehmen mit vielen Kunden, einen hohen Mehraufwand.

Durch die Schaffung von Anreizen, wie beispielsweise einem Skonto, kann die Zahlungsmoral der Kunden ebenfalls positiv beeinflusst werden. Allerdings sinkt damit der erwirtschaftete Gewinn, wenn das Skonto nicht in den Verkaufspreis einkalkuliert wurde. Hinzu kommt, dass das Risiko eines Forderungsausfalls nicht vollständig beseitigt wird.

Es gibt weitere Vorgehensweisen, mit denen das Risiko eines Forderungsausfalls gesenkt werden kann. Entscheidend ist allerdings, dass oft ein großer Personal-, Zeit- und Kostenaufwand nötig ist, um entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

 

Unterstützung durch Softwarelösungen

Mithilfe von Software-Anwendungen können Ressourcen eingespart, Zahlungseingänge beschleunigt und das Forderungsrisiko gesenkt werden. Durch die Cloud-basierte Software-Lösung von Bilendo können viele Prozesse im Credit Management und Debitorenmanagement optimiert und automatisiert werden. So hilft ein automatisiertes Mahnwesen beispielsweise dabei, manuelle Routineaufgaben bei Mahnungen einzusparen.

Durch die Einsparung von Ressourcen (Zeit und Personal) kann eine Effizienzsteigerung erreicht und damit der gesamte Order-To-Cash-Prozess optimiert werden. Die Software Bilendo kann genutzt werden, um sowohl Standardprozesse zu automatisieren als auch individuelle Prozesse zu optimieren. Sie unterstützt einen störungsfreien Unternehmensablauf.

Die gesicherte Liquidität führt dazu, dass Unternehmen das freigewordene Kapital beispielsweise gezielt in das eigene Wachstum investieren können.

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Management Summary

  • Ein Forderungsausfall eines Schuldners stellt ein Risiko für die meisten Unternehmen dar und wirkt sich negativ auf den Gewinn aus.

  • Ursachen für einen Forderungsausfall können beispielsweise Liquiditätsengpässe oder eine Insolvenz sein.

  • Durch den Ausfall der Forderungen steigt das unternehmerische Risiko und der Gewinn eines Unternehmens sinkt.

  • Die Auswirkungen, die ein Forderungsausfall auf den Gewinn eines Unternehmens hat, können mithilfe einer Formel leicht errechnet werden.

  • Da ein verhältnismäßig hoher Mehrumsatz benötigt wird, sobald Unternehmen Forderungsausfälle haben, sollte das Risiko eines Forderungsausfalls reduziert werden.

  • Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ressourcenschonendste Lösung ist ein Software-Tool.

  • So lässt sich mit Hilfe von Bilendo die Liquidität Ihres Unternehmens sichern, Zahlungseingänge beschleunigen und das Risiko von Forderungsausfällen senken.

  • Durch die Automatisierung Ihrer debitorischen Prozesse kann außerdem eine Effizienzsteigerung erreicht werden.